Damen-Mannschaft: FV Stollhofen und FCG Schwarzach bilden Spielgemeinschaft

Neue Spielgemeinschaft im Fußballbezirk Baden-Baden: Wenn Anfang September in der Frauenbezirksliga die Saison beginnt, werden der FC Germania Schwarzach und der FV Stollhofen mit einer gemeinsamen Frauenmannschaft an den Start gehen. Als Grund für den Zusammenschluss nennen die seitherigen Ligakonkurrenten akuten Spielermangel auf beiden Seiten. „Es ist schlichtweg die einzige Möglichkeit den Frauenfußball in Rheinmünster zu etablieren“, betont Germanen-Chef, Jörg Schuh. Die neue SG soll zusammen mit der vor gut einem Jahr gestarteten Mädchenmannschaft der SG Rheinmünster als Unterbau in den kommenden Jahren den Fortbestand des Spielbetriebs sichern. Langfristig könnte die Frauenspielgemeinschaft Vorbild für einen Zusammenschluss der Rheinmünsteraner Fußballvereine bei den Männern sein, so die Überlegungen bei den Fußballvisionären in der Reformgemeinde.

Als erster Schritt, da sind sich Schuh und sein Stollhofener Amtskollege, Martin Burkart, einig, ist die kurzfristige Zielsetzung, eine schlagkräftige Frauenelf in des Fußballbezirks unterster Klasse auf den Platz zu schicken. Ohne die sportliche Entwicklung aus den Augen zu verlieren, soll sich das Team ohne Zeitdruck erst einmal finden. „Da habe ich keine Bedenken“, erklärt Burkart mit der Erwartung, dass das bisherige, auf den jeweils eigenen Verein fokussierte „Kirchturmdenken“ von gemeinsamen sportlichen Zielen abgelöst wird, zuversichtlich. Über eine „gesunde Derbyrivalität“ hinausgehendes Konkurrenzdenken, so der seit 2017 amtierende Vorsitzende des FV Stollhofen, habe es in den vergangenen Spielzeiten weder auf noch neben dem Platz ohnehin nicht gegeben, ergänzt er. Stattdessen liegen die Vorteile einer Spielgemeinschaft mit dem jeweiligen Nachbarverein auf der Hand: Allein schon wegen der räumlichen Nähe der beiden Sportstätten –die Fußballplätze liegen fast einen Steinwurf voneinander entfernt – dränge sich ein Zusammenschluss der beiden Frauenteams geradezu auf. Deshalb soll auch auf beiden Sportstätten in enger Abstimmung mit den Senioren- und Jugendmannschaften abwechselnd trainiert und gespielt werden.

Während die Funktionäre beider Vereine schon seit Wochen die Weichen den sportlichen Zusammenschluss stellen, steht Christian Fischer seit Anfang August als Trainer für den sportlichen Bereich in der Verantwortung. Der 61-jährige Lichtenauer war nach seiner Zeit als Spieler unter anderem bei seinem Heimatverein, dem FC Rheingold Lichtenau, in Lauf, Ulm, Söllingen, Rheinbischofsheim und Scherzheim als Trainer auf den mittelbadischen Fußballplätzen unterwegs. Zum Frauenfußball ist der Polizeibeamte durch ein Trainer-Engagement bei der B-Jugend-Mädchenmannschaft des SV Ulm gekommen, wo seine Tochter Nina mitspielte. „Bei den Trainingsinhalten und den -Zielen gibt es keine Unterschiede zu den Männern“, stellt Fischer klar. Der Kontakt nach Schwarzach kam durch Spielerinnen seiner ehemaligen B-Jugend-Mädchen zustande, die zuletzt für den FC Germania auf Torejagd gingen. „Da hab´ ich mich natürlich gefreut, dass sie mich wieder als Trainer wollten“, gibt der Inhaber des Trainerscheins B „Sport in der Prävention“ unumwunden zu. Während der Übungseinheiten legte er in den letzten Wochen mit Laufarbeit und taktischen Elementen den Grundstein für einen guten Start in die am 4. September mit einem Gastspiel beim FV Baden-Oos beginnende Verbandsrunde. Langfristig will Fischer sein Team als „gestandenes Bezirksligateam“ im Fußballbezirk Baden-Baden etablieren. Die Voraussetzungen vor Ort und die intakten Umfelder rund um die Traditionsvereine aus Rheinmünster wertet Christian Fischer als gute Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Spielzeit: „Jetzt muss nur noch das Runde ins Eckige“, lacht Fischer, „aber auf der richtigen Seite“, schießt er schmunzelnd hinterher.

Text und Foto: Ingbert Ruschmann